Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

The Swan Chorus: You're Despicable (Review)

Artist:

The Swan Chorus

The Swan Chorus: You're Despicable
Album:

You're Despicable

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: SC Music/Just For Kicks
Spieldauer: 71:59
Erschienen: 02.05.2025
Website: [Link]

Ein neuer progressiv rockender Schwanengesang erhebt sich aus dem British Empire. THE SWAN CHORUS kehren lautstark und ziemlich wütend mit „You're Despicable“ auf die Bühne des klassischen Progressive Rock zurück.
Wem teilt man heutzutage noch so offen mit, dass er verabscheuungswürdig ist?
Okay, da fallen einem dann doch schon so einige Adressen ein. Nur wie genau das, mal abgesehen von der Ente auf dem Album-Cover, die eben offensichtlich kein Schwan ist, aus Sicht des britischen Prog-Duos, die sich beide als Multiinstrumentalisten auszeichnen, aussieht, ist schwer nachzuvollziehen. Denn leider gibt es im Inneren des Digipaks kein Booklet und damit auch keine Texte zu entdecken. Beim genaueren Hören der 72 Minuten wird allerdings klar, dass es sich in den Texten tatsächlich um Ereignisse oder Personen dreht, die man gerne unter der Schublade 'Verabscheuungswürdig' ablegen darf.


Will man die Texte dann doch genauer nachlesen, findet man diese unter der bandcamp-Seite von SWAN SONG, auf der sie zudem feststellen, dass ihre Musik anregende Songs mit Bezug zu den 70er-, 80er- und 90er-Jahren sind, aber auch dem aktuellen Jahrtausend ihren Stempel aufdrücken!

Auch dass sich nunmehr ausschließlich Colin McKay für den Gesang verantwortlich zeichnet und der auf dem vorherigen Album beeindruckende, an Mr. Collins wie Gabriel erinnernde Sänger John Wilkinson von der GENESIS-Tribute-Band MAMA fehlt, hinterlässt einen nicht ganz so guten Eindruck. Diese bereichernde Stimmlage fehlt einfach, selbst wenn McKay durchaus ein guter Sänger ist. Wilkinsons abwechslungsreicheren, GENESIS-ähnlichen Stimmbänder werden vermisst. Gerade weil die Gesangsanteile neben den instrumentalen Ausflügen auf „You're Despicable“ sehr hoch ausfallen. Hier hätte vielleicht stärker die Instrumental-Seite ausgebaut werden sollen, denn die ist wirklich sehr abwechslungsreich.


Dafür aber bleiben sich SWAN CHORUS ansonsten rundum treu und setzen auf den harmonischen Progressive Rock, der an die späteren GENESIS der Collins-Ära oder IT BITES (ohne das angehängte FD) sowie die FLOWER KINGS und SPOCK'S BEARD erinnert. Hierbei erfinden sie zwar das progressive Rad nicht neu, lassen es aber flott und an einigen Stellen sogar schwer beeindruckend auf hohem Tempo rollen, wobei sie auf eingängige Harmonien genauso wie auf komplexe Rhythmen und manchmal gar ziemliches Pop-Appeal setzen – nehmen aber (leider) keine wirklich epischen Longtracks in Angriff. Das ist schade, denn bei den vielen symphonischen und bombastischen sowie soundtechnisch gut abgemischten Passagen, dürfte das bei der musikalischen Qualität, welche uns von den beiden Briten geboten wird, eigentlich kein Problem sein. Also warten wir einfach die Fortsetzung dieses 'verabscheuungswürdigen' Albums, das musikalisch allerdings alles Andere als verabscheuungswürdig ist, ab und lassen uns überraschen, ob dann aus dem hässlichen Entlein des Covers wieder der schöne Schwan wird, dem ein John Wilkinson zusätzlich den großen GENESIS-Schwanengesang einhaucht.


FAZIT: Welch fieser Titel einen doch bei dem neuen Album des britischen Prog-Duos THE SWAN CHORUS erwartet: „You're Despicable“ (Du bist abscheulich). Im Gegensatz dazu ist die Musik sauber gemachter, in unterschiedlichen Gefilden umherflatternder Progressive Rock, der seine Eier in ganz unterschiedliche Musik-Nester legt und für viel Abwechslung sorgt, weil die 74 Minuten der CD nicht etwa mit Longtracks, sondern oft recht knackigen kürzeren Prog-Stücken – insgesamt 14 an der Zahl – gefüllt werden. Das einzig Verabscheuungswürdige an dem Album sind wirklich nur die (oft mit satirischem Unterton verfassten) Texte, die sich auf Personen oder Ereignisse beziehen, welche einem mitunter tatsächlich die Galle hochkommen lassen und wie die fiese Ente auf dem Album-Cover selbstbewusst durch den Schwanenhorst watscheln, so sehr man sie auch anschreit.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 224x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • The Upside Down
  • Got Religion?
  • Estus Pirkle Night
  • It's Not The End Of The World
  • Space Force
  • Little Fools
  • You'll Never Get To Boston
  • World In Action
  • Watching
  • The Dragon Who Swallowed The Sun
  • The Devil In ABQ
  • Open Minded
  • Blame On You
  • What The Butler Saw

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!