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Lars Fredrik Frøislie: Gamle Mester (Review)

Artist:

Lars Fredrik Frøislie

Lars Fredrik Frøislie: Gamle Mester
Album:

Gamle Mester

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: Karisma Records
Spieldauer: 47:16
Erschienen: 09.05.2025
Website: [Link]

LARS FREDRIK FRØISLIE, der Keyboarder von WOBBLER, liebt YES, GENESIS und EMERSON, LAKE & PALMER. Punkt!
Denn auf „Gamle Mester“, einem (größtenteils instrumental ausgerichteten) Konzept-Album, das tief in die malerische Kunst der 'Alten Meister' eintaucht, ist seine Leidenschaft für die alten Meister des Progressive Rock von der ersten bis zur letzten Minute herauszuhören – genauso wie für die der Malerei und Literatur. Alle, denen diese altehrwürdigen Prog-Meister ebenso wie Frøislie noch immer am Herzen und in den Ohren liegen, sind herzlich eingeladen, diese Musikdreiviertelstunde, die einen größtenteils an die solistischen Frühwerke eines RICK WAKEMAN erinnert, in vollen Zügen zu genießen.


Frøislie thematisiert auf seinem zweiten Album nicht nur die Werke von Großen Meistern aus Kunst und Literatur, sondern stellt ihnen mit seinen progressiven Kompositionen, in denen neben reichhaltigem Keyboardspiel auch Flöten, Glockenspiele, Tablas, Rasseln und viele weitere – mitunter sehr barock klingende – Instrumente auftauchen, musikalisch Meisterhaftes in einer ähnlichen Aura daneben, welche die Zeit und Thematik hinter dem Konzept-Album klangvoll umsetzt.

Der Album-Titel bezieht sich beispielsweise auf eine jahrhundertealte Eiche, „Den Gamle Mester“, die auf dem Krødsherad Prestegård steht und den Lyriker Jørgen Möes zum gleichnamigen Gedicht inspirierte, das Frøislie nunmehr auf seine Art vertont und damit gleich von Beginn an tief in die Zeit der Spätsechziger und Frühsiebziger eintaucht.


Ähnlich verhält es sich auch mit den weiteren Stücken, die der norwegische Multiinstrumentalist albumumspannend mit dem „Morgengrauen“ beginnt und der „Abenddämmerung“ beendet. So schafft er einen reichlich verzierten (Musik-)Rahmen, ähnlich wie bei einem kunstvollen Bild oder metaphorischem Gedicht. Dazwischen malt er mit den buntesten Farben der Siebzigerjahre seine Klang-Gemälde, die von pastoralen Stimmungen bis hin zu breit ausladenden, symphonischen Prog-Epen alles zu bieten haben, was bei solchen Kunstwerken für deren Qualität spricht.

Kollege König verpasste dem Debüt-Album des WOBBLER-Keyboarders das Prädikat: „Hymnischer Prog, der knietief in den 70ern fußt“. Genau diese Einschätzung darf unwidersprochen auf „Gamle Mester“ angewendet werden, wobei die Querverweise auf Frøislies Stamm-Band unüberhörbar sind, auch wenn er sich solistisch nicht so komplex, sondern deutlich harmonischer entfaltet.

Zum Höhepunkt des Albums wird dann tatsächlich der längste Track, der sich um die drei Grazien – also die Töchter Zeus – dreht. Im Grunde erfolgt hier die musikalische Zusammenfassung all dessen, was auf dem auch soundtechnisch sehr gelungenem „Gamle Mester“ passiert: Zwischen hell und dunkel wechselnde Stimmungen, reichhaltige, retro-schwangere Keyboard-Texturen, schwebende Flötenmelodien, dynamische perkussive Passagen und eine extrem virtuose Bassarbeit von Nikolai Hængsle.

Wenn das nicht großartiger Retro-Prog ist, was dann?


FAZIT: Er geht weiter – 'der hymnische Progressive Rock, der knietief in den 70er-Jahren fußt'! Der norwegische WOBBLER-Keyboarder LARS FREDRIK FRØISLIE huldigt auch auf seinem zweiten Solo-Album seiner Leidenschaft für fette Keyboard-Epen, irgendwo zwischen Wakeman und Emerson, die auf wunderbare Weise die Vergangenheit wiederaufleben lassen und sich zudem die 'Alten Meister' in Malerei und Literatur als Konzept wählen. Dazu enthält „Gamle Mester“ ein ansprechendes 12-seitiges Booklet, schön gestaltet und mit den norwegischen Texten versehen, sodass neben den auf die 70er-Prog-Jahre ausgerichteten Ohren auch die Augen voll auf ihre Kosten kommen. Ein glatte Empfehlung, gerade weil diese Musik keinesfalls glatt, sondern tief prog-verwurzelt klingt!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 192x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • 1. Demring (Dawn)
  • 2. Jakten På Det Kalydonske Villsvin (The Hunt for the Calydonian Boar)
  • 3. Gamle Mester (Old Master)
  • 4. Medusas Flåte (The Raft of the Medusa)
  • 5. De Tre Gratier (The Three Graces)
  • 6. Skumring (Dusk)

Besetzung:

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